Geschichte
Erste deutsche Nachkriegzeitung mit der Lizenznummer 1
Schon während der letzten Kriegsmonate, nach dem Einmarsch alliierter Truppen in Aachen, erscheint die erste, nicht mehr von Nationalsozialisten kontrollierte Zeitung: die Aachener Nachrichten. Mit der 1. Ausgabe vom 24. Januar 1945 verbindet die Militärregierung die Hoffnung, dass „die Aachener Nachrichten“ den Anfang für den Wiederaufbau einer freien deutschen Presse bilden“. Amerikanische Presseoffiziere kontrollieren anfangs den Inhalt des Blattes; doch bereits wenige Wochen nach Kriegsende, am 27. Juni 1945, gehen die Aachener Nachrichten mit der Lizenz Nr. 1 in deutsche Hände über. Die erste offizielle Ausgabe der Aachener Volkszeitung gibt es am 6. März 1946. Die britische Militärregierung erteilt den Gründern (v.l.n.r.) Dr. Josef Hofmann, Dr. Albert Maas, Jakob Schmitz sowie Johannes Ernst die Lizenz Nr. 8 nach dem Zweiten Weltkrieg.
Die erste offizielle Ausgabe der Aachener Volkszeitung
Die erste offizielle Ausgabe der Aachener Volkszeitung gibt es am 6. März 1946. Zweimal wöchentlich erscheint die Zeitung mit einer von der Militärregierung limitierten Auflage von 53.000 Exemplaren, die sich bis zum Jahresende auf 99.600 Exemplare steigert. Die britische Militärregierung erteilt den Gründern Johannes Ernst, Jakob Schmitz, Dr. Albert Maas, sowie Dr. Josef Hofmann die Lizenz Nr. 8 nach dem Zweiten Weltkrieg.
Kauf des Grundstücks Theaterstraße 70-74 und Horngasse 1-1a
Das Ruinengrundstück in der Theaterstraße wird gekauft, um Vorsorge für das erwartete tägliche Erscheinen der Zeitung im Jahr 1949 zu treffen. Zuvor hatte die Aachener Volkszeitung in behelfsmäßig hergerichteten Räumen im Hause Geka, Adalbertstraße, mit der Produktion begonnen, da das einzige der früheren Zeitungsgebäude, das den Krieg überstanden hatte, für die Aachener Nachrichten beschlagnahmt worden war.
Erstmals tägliche Erscheinungsweise der Volkszeitung
Ab dem 1. September 1949 erscheint die Aachener Volkszeitung erstmals täglich. Es werden zehn Zeitungen im Verbreitungsgebiet herausgegeben: Bote an der Inde, Stolberger Volkszeitung, Geilenkirchener Volkszeitung, Heinsberger Volkszeitung, Jülicher Volkszeitung, Erkelenzer Volkszeitung, Dürener Volkszeitung, Eifeler Volkszeitung und die Aachener Volkszeitung (Eifeler Ausgabe).
Fertigstellung de Verlagsgebäudes Theaterstraße
Am 8. März wird das neue Verlagsgebäude der Aachener Volkszeitung eingeweiht. Auf dem ehemals zerbombten Grundstück wird die Aachener Volkszeitung bis zum Jahr 1977 vollständig produziert. Das Gebäude der Aachener Volkszeitung war das erste in Aachen neuerbaute Haus nach dem Krieg.
Das „Aachener Modell“
Im Januar werden die beiden Zeitungen Aachener Volkszeitung und Aachener Nachrichten erstmalig unter einem Dach zusammengeführt. Die Redaktionen der beiden Tageszeitungen bleiben unabhängig voneinander, jedoch werden das Anzeigengeschäft und die Verwaltung zusammengeführt sowie die technischen Anlagen und Vertriebsorganisationen gemeinsam genutzt. Im Mai wird die Zeitungsverlag Aachen GmbH gegründet.
Umzug in das neue Verlagsgebäude Dresdener Straße
Vier Jahre nach Baubeginn können Aachener Volkszeitung und Aachener Nachrichten in das neue Verlagsgebäude in der Dresdener Straße ziehen. Obwohl die gesamte Produktionsstätte von der Theaterstraße in die Dresdener Straße verlegt wird, erscheinen beide Tageszeitungen. Die Setzmaschinen werden nachts an ihren Platz transportiert und angeschlossen. Um das pünktliche Erscheinen der Tageszeitungen zu gewähren, muss die Rotationsmaschine sektionsweise in Einzelteile zerlegt und an Ort und Stelle wieder montiert werden.
Anzeigenblätter
Nachdem sich seit Anfang der 70er Jahre durch das Aufkommen von Anzeigenblättern im Vertriebsbereich des Zeitungsverlags eine Konkurrenzsituation für die Tageszeitungen ergab, entschließt sich der Verlag zur Herausgabe eigener Anzeigenblätter in Heinsberg, Erkelenz, Jülich, Düren, Eschweiler, Stolberg, Würselen, Alsdorf und Baesweiler. Ende des Jahres entsteht als Gemeinschaftsunternehmen mit der Firma Weiss die „Aachener Woche“. Heute sind die Anzeigenblätter als „Super Mittwoch“ und „Super Sonntag“ bekannt (Stand 2020: „Super Sonntag“ wurde in „Zeitung am Sonntag“ umbenannt).
Die Zeit des Offsetdrucks beginnt: Neue Rotationsmaschine
Am 11. April 1989 läuft die erste Sektion des COMMANDER 60 an. Die Offset-Rollenrotation, die aus sechs Druckeinheiten, drei Falzwerken und sechs Rollenwechslern besteht, kann bis zu 90.000 Zeitungen zu je 32 Seiten pro Stunde produzieren (16 Seiten 2-farbig und 16 Seiten 4-farbig). Auf den drei Türmen können drei verschiedene Lokalausgaben zeitgleich gedruckt werden.
Der Lokalsender „Radio Aachen“
Am 20. September 1991 vergibt die Landesrundfunkanstalt eine Lizenz für den Lokalradiosender „Radio Aachen“, an dessen Betriebsgesellschaft der Zeitungsverlag Aachen beteiligt ist. Im Februar 1992 geht der Sender mit einer Live-Veranstaltung im Krönungssaal des Aachener Rathauses erstmals auf Sendung.
Die Aachener Volkszeitung wird zur Aachener Zeitung
Anlässlich des 50jährigen Jubiläums der Aachener Volkszeitung ändert diese ihren Namen am 6. März 1996 in „Aachener Zeitung“. Auch die Titel der Lokalausgaben werden geändert. Lediglich der Titel der damals existierenden Erkelenzer Volkszeitung wird aus urheberrechtlichen Gründen beibehalten.
Eintritt des Verlags der Rheinischen Post in die Verlagsgesellschaft der Aachener Nachrichten
Die Herausgabe einer unabhängigen und überparteilichen Tageszeitung mit liberaler Grundhaltung wird auch nach dem 1996 erfolgten Eintritt der RBVG (Verlag der Rheinischen Post) in die Herausgeber-Gesellschaft der Nachrichten fortgesetzt.
Einführung der Onlineauftritte
Im April gehen Aachener Zeitung und Aachener Nachrichten mit den Internetseiten az-web.de und an-online.de (heute: aachener-zeitung.de und aachener-nachrichten.de) online. Auf den Internetseiten können Leser aktuelle Nachrichten über lokale sowie überregionale Geschehnisse verfolgen.
Einführung des E-Papers
Die gewohnte Zeitung ist seit diesem Jahr für Leser auch als digitale Version verfügbar. Damit ist auch die Nutzung des Archivs online möglich.
Die neue Rotationsmaschine Commander CT
Von Null auf 46 km/h in nur 90 Sekunden. Die Rotationsmaschine der Würzburger Firma Koenig & Bauer wird in Betrieb genommen. Sie ermöglicht eine schnellere und qualitativ hochwertige Produktion der Lokalausgaben von Aachener Zeitung und Aachener Nachrichten.
Neues Ausbildungsmodell für junge Journalisten
Mit der neuen multimedialen Ausbildung der Volontäre, die insgesamt zweieinhalb Jahre dauert, wappnet das Medienhaus Aachen junge Journalisten für die Zukunft.
Euregio MH Boten
Das Medienhaus engagiert sich wieder in der Postzustellung und hat eine 100%ige Tochterfirma gegründet, die wenige Wochen später den Betrieb des Brief- und Paketdienstes Aachen-Düren-Heinsberg übernimmt.
EUREGIO Messen
Die Zeitungsverlag Aachen GmbH erwirbt die EUREGIO Messen GmbH von Unternehmer Norbert Hermanns. Damit erweitert das Medienhaus seinen Geschäftsbereich und setzt ab sofort auch auf die Ausrichtung von Messen und Events in der Region.
print’n’press Verlag
Zum 1. Oktober 2017 wird die print´n´press Verlag GmbH eine 100%ige Tochterfirma der Zeitungsverlag Aachen GmbH. Mit dem print´n´press Verlag gehen unter anderem das Stadtmagazin Klenkes, Klenkes Neo, die Euregio-Führer, diverse Veranstaltungsformate und der Ticketshop im Kapuziner Karree zum ZVA über.
Aus Zeitungsverlag wird Medienhaus
Nach über vierzig Jahren als Zeitungsverlag Aachen GmbH streift das regionale Medienunternehmen seinen Namen ab und firmiert künftig unter Medienhaus Aachen GmbH. „Mit dieser Umbenennung wollen wir nach außen hin deutlich machen, dass wir Produkte und Angebote haben, die über Zeitungen hinausgehen“, sagt Geschäftsführer der Medienhaus Aachen GmbH Andreas Müller.
Neubau Medienhaus-Campus beginnt
Seit Anfang September 2020 wird auf dem ehemaligen Parkplatz vor dem Verlagsgebäude geräumt, gerodet und gebaggert. Berge an Schutt, Erde und Wurzelwerk wurden bereits entsorgt. Der Neubau des Verlagsgebäudes an der Dresdener Straße hat Fahrt aufgenommen. Medienhaus-Geschäftsführer Andreas Müller sagt: „Für uns ist das neue Haus ein wichtiges Statement – gerade in diesen Zeiten. Wir zeigen damit, dass wir für die Zukunft aufgestellt sind. Der Gedanke vom Medienhaus wird sichtbar und erlebbar umgesetzt.“ In weniger als zwei Jahren wird mit der Fertigstellung des neuen Medienhaus-Campus gerechnet.
Übernahme durch Mediahuis
Zum Jahresbeginn übernimmt die Mediahuis-Gruppe die Mehrheit der Gesellschafteranteile der Aachener Verlagsgesellschaft (AVG). Die in Belgien, in den Niederlanden, in Irland und in Luxemburg erfolgreich tätige Mediahuis-Gruppe kaufte die AVG-Anteile von den Familien Ernst, Hofmann und Maas, welche nach dem Zweiten Weltkrieg die „Aachener Zeitung“ (damals „Aachener Volkszeitung“) gegründet haben. Zur Mediahuis-Gruppe gehören heute nationale Medienmarken wie „De Standaard“ (Brüssel) sowie „De Telegraaf“ und „NRC“ (beide Amsterdam), aber auch regionale Medien wie „De Limburger“ (Sittard/Niederländisch Limburg) oder „Het Belang van Limburg“ (Hasselt/Belgisch Limburg). „De Limburger“ und „Het Belang van Limburg“ erscheinen in unmittelbarer Nachbarschaft zu „Aachener Zeitung“ und „Aachener Nachrichten“.
Ausstieg des Verlags der Rheinischen Post aus der Medienhaus Aachen GmbH
Die Mediahuis-Gruppe hat zu Beginn des Jahres die restlichen 30% der Anteile am deutschen Verlag Medienhaus Aachen GmbH erworben. Anfang 2022 war Mediahuis noch mit 70% beteiligt, während die Rheinische Post Mediengruppe die restlichen 30% hielt. Mit dem Verkauf ihres 30-Prozent-Anteils gehört der Verlag der Aachener Zeitung nun vollständig zur Mediahuis-Gruppe.